Neapolitanische Volkskunst

Geschichte

Königliches Kunsthandwerk aus Neapel
Der Limonen-Verkäufer wartet auf durstige Passanten, ein Junge macht eine Siesta auf einem Strohwagen und Frauen schwatzen auf ihren Balkonen: Die neapolitanische Volkskunst des Krippenbaus vermittelt einen einmaligen Einblick in das Leben der Bewohner:innen Neapels im 18. Jahrhundert.

Das Objekt der Basler Sammlung hat der neapolitanische Krippenkünstler Mario Capuano als Auftragsarbeit in monatelanger Handarbeit geschaffen. Auf rund 15 Quadratmetern kreierte er in den 1990er Jahren eine Szenerie, die mit ihren Gebäuden und Figuren, den sogenannten Pastori, das reiche Strassenleben seiner Heimatstadt zeigt. Die Krippenbaukunst wird in der Familie Capuano übrigens bereits seit 1840 betrieben. Zu den wichtigsten Werken gehört eine Krippe für den ehemaligen spanischen König Juan Carlos.

Seinen Ursprung hat der neapolitanische Krippenbau in der Darstellung der Heiligen Familie gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert bescherte der Bourbonenkönig Karl III. dem Kunsthandwerk dann seine Blütezeit: Seine Leidenschaft für die Kunst übertrug sich auf wohlhabende Bürger, Klöster und Kirchen. 

Ausgewählte Neapolitanische Volkskunst